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durch  RS-Webdesign

 

Jenny und Ilona Rupp

züchten:

Lohkaninchen

Brautenten

Zwergenten

Zwerg-Australorps

Aussehen

Farblich ist das Lohkaninchen gekennzeichnet durch eine einfarbig dunkle Oberseite, rotgelbe (lohfarbige) Bauchseite und Unterseite der Blume. Die Kopfzeichnung umfasst die lohfarbigen Augenringe, lohfarbige Einfassungen der Nasenlöcher, Kinnbackeneinfassung sowie lohfarbige Ohrumrandung, die sich im Genickkeil fortsetzt. An der Ansatzstelle der Ohren befindet sich lohfarbiger Fleck, in der Schweiz auch als "Krönli" bezeichnet. Die Lohfarbe des Bauches soll scharf gegenüber der Deckfarbe abgegrenzt sein. Zu dieser Farbverteilung kommt es durch Kombination des Lohfaktors (nach Hochstrasser besser als Abzeichenerhaltungsfaktor zu bezeichnen), einer Mutation des Wildfarbigkeitsfaktors, bei dem die Verteilung der Farbzonen im Kaninchenhaar aufgehoben ist, die typischen Wildfarbigkeitsabzeichen aber erhalten bleiben, mit dem so genannten Gelbverstärker, der zu einer besonders intensiven Ausbildung des gelben Pigments im Kaninchenfell führt. Das Lohkaninchen ist in den Farbschläge schwarz, braun (havannafarbig),blau und fehfarbig anerkannt.

Die Erbformeln lauten:

  • schwarz: ABCDg0y2y3... (Deutsche Symbolik) bzw. atBCDE (Englische Symbolik)
  • braun: ABcDg0yy3... (Deutsche Symbolik) bzw. atbCDE (Englische Symbolik)
  • blau: ABCdg0y3... (Deutsche Symbolik) bzw. atBCdE (Englische Symbolik)
  • Der Körperbau zeichnet sich durch eine eher gedrungene Form aus. Die Läufe sind im Vergleich zum Körper eher klein und gedrungen. Das Lohkaninchen hat ausserdem relativ runde, grosse Ohren und eine breite Schulter.
  • Geschichte der Rasse

    Die Geschichte des Lohkaninchens wurde von Hochstrasser 1999 ausführlich dargelegt; auf seinen Recherchen beruhen die hier angeführten Angaben. Nach seinen intensiven Literaturrecherchen sind die Lohkaninchen erstmals 1887 von Reverend Cox gezüchtet worden, der die Tiere in einem seiner Kaninchengehege in den „Gründen von Culland Hall neben Brailsford in Derbyshire“ fand, in dem neben „fahlen“ (fahlgelben oder hellwildfarbigen) Kaninchen auch Holländerkaninchen und Silberkaninchen gehalten wurden. Die Haltung von Kaninchen in quasi halbwilder Form in großen Gehegen war damals in Großbritannien weit verbreitet. Es ist damit zu rechnen, dass die Mutation schon länger vorhanden war, bis dahin aber nicht beachtet wurde. Hochstrasser führt zum Beispiel auch die von Charles Darwin beschriebenen Russenkaninchen mit heller Blumenunterseite auf eine Kombination des Russenfaktors mit dem Loh- oder Abzeichenerhaltungsfaktor zurück. Ab 1887 erfolgte dann die Züchtung mit der „neuen“ Mutation in Richtung einer eigenen Rasse. Die von Cox gefundenen Tiere waren noch nicht lohfarbig wie die heutigen Lohkaninchen, sondern die Abzeichen waren nur cremefarbig. Die heutigen gelb-orangenen Abzeichen wurden erst durch Einkreuzung von Hasenkaninchen erreicht, wodurch die dort vorhandenen Gelbverstärker in die Lohkaninchen gelangten und die typische Lohfarbe ergaben. Durch verschiedene Wege, die bei der Weiterzucht und angestrebten Verbesserung der Rasse eingeschlagen wurden, entwickelten sich zwei unterschiedliche Schläge der frühen Lohkaninchen, der ursprüngliche, kleinere Brailsford-Typ und der durch Einkreuzung von Hasenkaninchen entstandene Cheltenham-Typ.

    Die ersten (getrennten) Spezialclubs für die Rasse entstanden in Großbritannien 1890; der Black-and Tan-Club bevorzugte den ursprünglichen kleineren Brailsford-Typ des Lohkaninchens, der British Black-and-Tan-Rabbit-Club den Cheltenham-Typ. Im Laufe der Zeit setzte sich der Cheltenham-Typ durch, der Black-and-Tan-Club löste sich auf und das Lohkaninchen in der heute bekannten Form entstand.

    Nach Deutschland wurde das Lohkaninchen 1896, nach seinen eigenen Angaben am 28. Februar, durch Richard Rotloff aus Ehrenfriedersdorf im Erzgebirge importiert. Die ersten Lohkaninchen wurden wahrscheinlich bereits 1897 in Deutschland ausgestellt, in den Standard von 1898 wurden bereits schwarze (Black-and-Tan) und blaue (Blue-and-Tan) Lohkaninchen aufgenommen. Nach einem gewissen Niedergang der Zucht durch den Ersten Weltkrieg erfolgten in den zwanziger Jahren erneute Importe aus Großbritannien. Einen weiteren Rückschlag erlebte die Zucht der Lohkaninchen, als die Rasse 1936 durch den Reichsfachausschuss Kaninchen des Reichsverbandes Deutscher Kleintierzüchter als „Sportrasse“ eingestuft und die Züchter von Sportrassen gezwungen wurden, eine “Vereinsrasse“ aus der Gruppe der anerkannten Wirtschaftsrassen neben ihrer eigentlichen Rasse zu züchten. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Wegfall dieser Einschränkungen nahm die Rasse einen erneuten Aufschwung und gehört heute zu den häufigen Rassen und ist regelmäßig, vor allem im schwarzen Farbschlag, auf Ausstellungen zu sehen.

    Zur Entstehung der einzelnen Farbschläge macht Hochstrasser die folgenden Angaben:

    Der schwarze ist der ursprünglich von Cox gefundene Farbenschlag.

    Der blaue Farbenschlag wurde bereits kurz nach Bekanntwerden der Lohkaninchen von Albert Atkinson aus Huddersfield durch Kreuzung von Schwarzloh mit einer madagaskarfarbenen Häsin gezüchtet. (Nach anderen Angaben war das Tier rußig gelb bzw. tortoiseshell (Schildpattfarbig), alle diese Farben beschreiben ein Tier, welches ähnlich einem hellen Thüringer gefärbt ist). Für 1894 wird der Farbenschlag erwähnt, 1898 soll er schon weit entwickelt gewesen sein. Wann die ersten Blauloh nach Deutschland kamen, ist unklar; wahrscheinlich fielen sie aus den von Rottloff importierten Schwarzloh durch Aufspaltung. Im ersten deutschen Standard werden beide Farbschläge erwähnt.

    Das Braunloh wurde offenbar mehrmals durch Kombination mit Havannakaninchen unabhängig in verschiedenen Ländern gezüchtet. Der erste Standard, der es beschreibt, ist der niederländische Standard von 1916. In England wurde das Braunloh 1920 von Childs in Cambridge entwickelt. In Deutschland sollen bereits 1909 havannafarbige Loh vorhanden gewesen, aber wieder verschwunden sein. 1926/1927 brachte Karl Böck aus Fürth den Farbenschlag neu heraus; um die weitere Verbesserung machten sich unter anderem Max Reiher aus Treuen und Gottfried Schubert, Chemnitz verdient.

    Auch das Fehloh-Kaninchen (mit der Farbe der Marburger Feh) entstand mehrmals unabhängig voneinander bei verschiedenen Züchtern, so Franz Edinger Darmstadt, 1924 bis 1936, Richard Horstmann, Wilster („nach dem Zweiten Weltkrieg“), und Wilhelm Ellermann, Heeren-Werve 1951. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden fehfarbige Loh als „Darmstädter Fehloh“ ausgestellt. Der Züchter Bernd Hahnewald aus Großräschen stellte 1994 den Antrag auf Zulassung der Fehloh als Farbenschlag, nach seinem Tod führte die von Franz Schnider gegründete „Interessengemeinschaft Fehlohkaninchen“ die Arbeit weiter und 2004 wurden Fehloh im Deutschland als vierter Farbenschlag zugelassen. In den Niederlanden (Tan, gouwenaar) und Großbritannien (Lilac and Tan) sind Fehloh ebenfalls bekannt.

    Weitere Farbschläge: Silberloh waren zeitweise zugelassen, verschwanden aber wieder. Das Karlsbader Goldloh glich in der Erscheinung offenbar dem Sachsengold; für das Thrianta wird im niederländischen Standard ebenfalls die Erbformel eines Lohkaninchens mit gelber Deckfarbe angegeben.

    Ähnliche Rassen

    Das Weißgrannenkaninchen zeigt in seiner Zeichnung, die etwas vom Loh abweicht, ebenfalls die Wirkung des Loh - / Abzeichenerhaltungsfaktors, allerdings in Kombination mit dem Chinchillafaktor, woraus weiße Abzeichen resultieren.

    Die Färbung des Lohkaninchens ist bei weiteren Rassen als Farbenschlag anerkannt.

    Lohfärbung bei anderen Tierarten: Die Färbung Black-and-Tan kann auch bei anderen Tierarten gefunden werden, vor allem bei Haushunden (z. B. Dobermann), bei Farbmäusen und bei Meerschweinchen.

     

     

    Brautente

     

    Die Brautente (Aix sponsa) ist eine Vogelart, die zur Familie der Entenvögel (Anatidae) gehört. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet ist Nordamerika. Sie ist eine Entenart, die an Waldseen lebt und an ein Leben in Waldgebieten angepasst ist. Bäume dienen ihr als Brut- und Rastplatz. Sie brütet bevorzugt in verlassenen Nisthöhlen von Spechten. Die nur wenige Stunden alten Küken springen mehrere Meter auf den Erdboden hinab, um dem weiblichen Elternvogel zum nächsten Gewässer zu folgen. Brautenten sind sehr manövrierfähige Flieger, die auch dichte Baumbestände geschickt durchfliegen. Sie zählen heute zu den häufigsten Enten Nordamerikas. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren ihre Bestände stark zurückgegangen, so dass man befürchtete, diese Art würde aussterben. Zahlreiche Schutzmaßnahmen haben dazu beigetragen, dass der Bestand dieser Art wieder stark erholt hat.

    Die attraktive Entenart, deren Männchen ein kontrastreiches Prachtkleid tragen, wird häufig als Ziergeflügel gehalten. Verwilderte Brautenten leben als sogenannte Gefangenschaftsflüchtlinge in kleinen Populationen auch freilebend in Europa.

    Die Brautente wird gemeinsam mit der ostasiatischen Mandarinente der Gattung Aix zugeordnet. Die beiden Arten sind die einzigen rezenten Vertreter dieser Gattung. Carl von Linné ordnete bei seiner wissenschaftlichen Erstbeschreibung die Brautente noch zu den Eigentlichen Enten. Taxonomisten haben seitdem die Art mehreren unterschiedlichen Gattungen zugeordnet, unter anderem auch der Gattung Dendrocygna, zu denen Arten wie die Herbst- und Witwenpfeifgänse gehören.

    Die heute übliche Einordnung der Brautente in die Gattung Aix wurde 1828 erstmals von Friedrich Boie vorgeschlagen und 1858 von Spencer Fullerton Baird in einem Katalog von Vogelarten für das Smithsonian Institution wieder aufgegriffen. Über lange stellte man die Gattung mit acht weiteren zur Tribe Cairinini. Heute wird sie den Schwimmenten zugeordnet. Allerdings wird die Feingliederung der Anatinae von Taxonomen unterschiedlich eingeordnet und die Gattungs- und Artzugehörigkeit ist wegen neuer morphologischer Erkenntnisse teilweise stark im Umbruch. Hier wird dem Standardwerk Ducks, Geese and Swans gefolgt, das 2004 von der auf Entenvögel spezialisierten Ornithologin Janet Kear herausgegeben wurde.

    Obwohl Brautente und Mandarinente zwei eng miteinander verwandte Arten sind, kommt es bei ihnen zu keinen Hybriden. Ursache dafür ist vermutlich, dass es sich bei der Mandarinente um einen abweichenden Karyotyp handelt. Sie ist auch mit den meisten anderen Entenarten nicht fortpflanzungsfähig.

     

    Erscheinungsbild

    Die Brautente ist eine kleine Entenart und erreicht eine Körperlänge von 47 bis 54 Zentimeter. Die Flügellänge beträgt zwischen 21 und 24 Zentimeter. Die etwas größeren Männchen wiegen durchschnittlich 680, die Weibchen 640 Gramm. Die Brautente ist damit etwas kleiner als eine Stockente und entspricht in etwa der Körpergröße des nordamerikanischen Kappensägers. Die Größengleichheit der Brautente mit dem nordamerikanischen Kappensäger ist nicht zufällig. Beide nutzen Baumhöhlen des Helmspechts. Auch das Verbreitungsgebiet aller drei Arten ist weitgehend identisch.

    Zu den auffälligen Besonderheiten im Körperbau der Brautente gehört, dass das Auge der Brautente mit durchschnittlich 12,3 Millimeter den größten Durchmesser von allen Wasservogelarten aufweist. Auch der Schwanz ist ungewöhnlich lang und wird innerhalb der Schwimmenten nur von der Spießente übertroffen.

    Gefiederkleid des Männchens

    Das Männchen hat ein auffälliges und farbenprächtiges Prachtkleid, das unverwechselbar ist. Die metallisch grün und violett schimmernden Nackenfedern sind zu einem Schopf verlängert. Dieser ist auf jeder Kopfseite von zwei weißen Farblinien gerahmt. Die obere weiße Farblinie beginnt an der oberen Schnabelbasis und verläuft in einem Halbbogen bis zum Nacken. Die weiße Färbung von Kinn und Kehle läuft auf den Wangen u-förmig aus. Das Rückengefieder ist dunkel grünbraun. Die Schwingen sind metallisch blau, grün und schwarz und weisen einen blauen Flügelspiegel auf. Die Federn der Armschwingen haben eine weiße Spitze. Das Schwanzgefieder ist glänzend dunkelgrün. Die oberen Schwanzfedern weisen gelegentlich eine goldbraune Streifung auf. Die Vorderbrust ist kastanienrot und weist kleine, dreieckige, cremefarben bis weiße Flecken auf und ist an den Seiten von einem weißen und einem schwarzen senkrechten Streifen begrenzt. Die übrige Körperunterseite ist weiß. Die Flanken sind goldbraun mit einer sehr feinen dunklen Strichelung. Der Schnabel ist auf der Oberseite rötlich mit einem deutlich abgegrenzten schwarzen Schnabelnagel. Die Nasenlöcher finden sich im hinteren Drittel des Schnabels sehr weit oben auf dem Schnabelfirst. Der Unterschnabel ist dunkel. Die Beine sind dunkelgelb bis schwarzbraun. Der Augenring und die Iris sind auffällig orangerot.

    Die Männchen tragen ihr Prachtkleid ab dem späten Sommer bis in den frühen Sommer des nächsten Jahres. Die Vollmauser beginnt mit dem Wechsel des Kleingefieders. Zwei bis drei Wochen später erfolgt der Abwurf der Schwingenfeder. Ab September tragen der größte Teil der Männchen wieder das Prachtkleid.

    Während der kurzen Zeit, in der die Männchen ihr Schlichtkleid tragen, ähnelt ihr Körpergefieder dem der Weibchen. Sie weisen allerdings noch die für Männchen charakteristischen weißen Farbpartien an Kehle und Kinn auf. Auch ihre auffällige orangerote Augenfärbung sowie die Schnabelfärbung bleiben unverändert. Auf Grund dieser Merkmale lassen sie sich eindeutig von Brautentenweibchen unterscheiden und können auch mit den Weibchen der Mandarinente nicht verwechselt werden.

    Gefiederkleid des Weibchens

     

    Die Weibchen haben einen grauen Kopf sowie ein kleingeflecktes graubraunes Brust- und Flankengefieder. Während der Fortpflanzungszeit ist das Nackengefieder leicht verlängert. Das graubraune Rückengefieder weist einen leichten purpurgrünen Glanz auf. Kinn und Kehle sind weiß. Um das Auge verläuft ein auffälliger weißer Augenring, der am Augenende leicht nach hinten gezogen ist. Die Flügelfärbung gleicht weitgehend der der Männchen, die Farben sind allerdings etwas weniger intensiv. Die Armschwingen haben an ihrem Ende tropfenförmige weiße Flecken, die etwas größer als bei den Männchen ist. Der Schwanz ist bronzebraun. Der Schnabel ist schwarzfleckig. Die Beine sind etwas dunkler als beim Männchen. Die Iris ist dunkelbraun.

    Wie die Männchen wechseln die Weibchen zweimal im Jahr das Kleingefieder und einmal jährlich die Schwung- und Steuerfedern. Die Weibchen durchlaufen die Vollmauser etwa einen Monat früher als die Männchen. Wie die Männchen sind sie während der Mauser für eine kurze Zeit flugunfähig. Bei brütenden Weibchen fällt diese Zeit in den Zeitraum, in dem die Küken heranwachsen. Das Ruhekleid der Brautentenweibchen entspricht weitgehend dem der Fortpflanzungszeit. Die Nackenfedern sind in dieser Zeit allerdings etwas kürzer und das Weiß um die Augen ist etwas kleiner.

    Küken und Jungvögel

     

    Die Kopfplatte sowie die Körperoberseite der Brautentenküken ist dunkel olivbraun. Das Gesicht, die Kehle und die Bauchseite sind graußweiß. Die Küken haben einen auffälligen Zügel, der vom Ende des Auges zum Hinterhals verläuft. Auf den Flügeln sowie am Bürzel finden sich kleine blass gelblichbraune Flecken.Der Schwanz ist schwarz und breit gefächert. Die Stirn ist dunkel. Die Augen sind auffällig groß. Sowohl die Krallen als auch der steiffedrige Schwanz hilft den Küken aus ihrer Bruthöhle herauszuklettern.

    Junge Brautenten sind ab ihrer siebten bis neunten Lebenswoche voll befiedert. Sie weisen ab diesem Zeitpunkt eine große Ähnlichkeit mit den Weibchen auf. Nach weiteren drei Wochen beginnt ihre Umfärbung in das erste Alterskleid und sie zeigen zunehmend die für ihr jeweiliges Geschlecht charakteristische weiße Gesichtsmarkierung. Zeitgleich erhalten Schnabel, Iris und die Füße die Färbung adulter Brautenten. Junge Weibchen können an den breit gesäumten Flankenfedern sowie dem grauen Schnabel von den adulten Brautentenweibchen unterschieden werden.

    Verwechselungsmöglichkeiten mit anderen Entenarten

     

    Die Weibchen der Brautente sind in ihrem Gefieder den Weibchen der Mandarinente sehr ähnlich. Diese sind allerdings an den Flanken grober rundgefleckt und haben im Vergleich zu weiblichen Brandenten einen schmäleren Augenring. Brautentenweibchen sind etwas größer als die der Mandarinente und haben insgesamt eine etwas dunklere Gefiederfärbung. Mandarinentenweibchen fehlt der purpurgrüne Glanz auf dem Rückengefieder.Ihr Kopf hat eine eher graue Färbung, während der Kopf der Brautente fast grünlich wirkt. Bei Mandarinentenweibchen ist außerdem der Schwanzteil kürzer.

    Die Küken der Brautente ähneln in ihrer Farbaufteilung denen der Mandarinente. Sie sind jedoch deutlich größer. Die Gefiederfärbung ist außerdem etwas matter und blasser als die der Mandarinentenküken.

    Stimme

    Brautenten sind überwiegend schweigsame Entenvögel. Vom Männchen ist gelegentlich ein dünnes, ansteigendes dschii-ii zu hören. Während der Balz gibt das Männchen auch ein glucksendes pfits von sich. Das Weibchen hat ein sehr variables Stimmrepertoire. Es ruft unter anderem ein blechern klingendes, hochgezogenes writ, das es rhythmisch wiederholt. Zu den Lauten des Weibchens gehört auch ein langgezogenes, quiekendes uh-iik. Das Weibchen ruft die Küken mit gluckenden kuh kuh kuh-Lauten. Die Küken erlernen diesen Ruf bereits vor dem Schlupf und in der ersten Stunde ihres Lebens. Sie werden vom Weibchen mit diesen Glucklauten aus ihrer Nisthöhle gelockt und zum Sprung auf den Boden aufgefordert. Die Küken geben ständig hohe, mehrsilbige Rufe von sich. Küken, die sich bedroht fühlen, rufen ein schnelles ti-ti-ti-ti. Ab etwa dem dritten Lebensmonat beherrschen sie das Rufrepertoire der adulten Brautenten.

    Zu den Instrumentallauten der Brautente zählt ein pfeifendes Fluggeräusch.

    Verbreitung

    Ursprüngliches Verbreitungsgebiet

     

    Der Schwerpunkt des Verbreitungsgebiet der Brautente ist auf die Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada begrenzt. Eine sehr kleine Population brütet außerdem auf Kuba. Im Winterhalbjahr werden Brautenten gelegentlich in Mexiko beobachtet. Sie sind dort jedoch keine Brutvögel. Die nördliche Verbreitungsgrenze sind der Osten der Großen Seen, Manitoba, New Brunswick und der Süden von Québec.

    Für den nordamerikanischen Kontinent werden drei Populationen unterschieden. Die westliche Population kommt im Süden von British Columbia, dem Nordosten von Montana, dem pazifischen Nordwesten sowie Kalifornien vor. Die zweite Population brütet in einem Gebiet, das sich über die Great Plains nach Osten bis zur Atlantik-Küste erstreckt und von den südlichen kanadischen Provinzen östlich von Alberta bis zu den US-Bundesstaaten am Golf von Mexiko reicht. Eine dritte Population brütet in den High Plains in Zentral-Nordamerika. Brutvögel finden sich am Yellowstone River, am Missouri, auf den High Plains von Wyoming und in Colorado.

    Brautenten sind Teilzieher, die überwiegend während der Nacht ziehen. Die nördlichen Populationen ziehen im Winterhalbjahr nach Süden und halten sich dann südlich des 35. nördlichen Breitengrads auf. Sie erreichen in dieser Zeit in geringer Zahl auch den äußersten Nordosten sowie die südwestlichen Küstengebiete Mexikos. Die in Kalifornien und sowie die südlich einer Linie von North Carolina, Tennessee und Arkansas lebenden Brautenten sind überwiegend Standvögel.

    Verbreitung in Europa

    Die optisch attraktive Brautente wurde bereits im 17. Jahrhundert nach Europa importiert. Sie gehörte beispielsweise zu dem am königlichen Hof zu Versailles gepflegten Ziergeflügel. Von entflohenen und anschließend verwilderten Brautenten wurde bereits im 19. Jahrhundert berichtet. Brautenten werden gerne als Ziergeflügel gehalten, weil sie winterhart sind und sich in Gefangenschaft leicht fortpflanzen. Den Enten werden in der Regel nicht die Flügel gestutzt, so dass verwilderte Paare gelegentlich in der freien Landschaft brüten und sich kurzfristig auch fortpflanzen. In Mitteleuropa haben sich bis heute keine selbst erhaltenden Populationen gebildet, obwohl es nach 1900 im Berliner Großraum eine Zeit lang gezielte Ansiedlungsversuche durch den Ornithologen Oskar Heinroth gab. 1909 bestand diese frei lebende Population aus etwa 120 Alttieren, die bis 1930 allerdings wieder erlosch. Solche Einbürgerungsversuche von nicht zur heimischen Fauna gehörenden Tiere werden heute kritisch gesehen.

    Bestand

    Über die Bestandszahlen der Brautente vor und im Verlauf des 19. Jahrhunderts ist wenig bekannt. Es gibt jedoch in den Berichten aus dem 18. und 19. Jahrhundert zahlreiche Hinweise, dass Brautenten in sehr großer Zahl vorkamen. Auf Grund der zahlreichen Gewässer, die in diesem Zeitraum an ihrem Ufer noch alten Baumbestand aufwiesen, ist es sehr wahrscheinlich, dass Brautenten zu dem Zeitpunkt in größerer Zahl vorkamen, als dies heute der Fall ist. Verschwunden sind vor allem baumbestandene Sümpfe, die nach der Besiedelung durch europäische Siedler abgeholzt und trockengelegt wurden. Geschätzt wird, dass beispielsweise seit der Besiedelung durch Europäer Texas etwa 75 Prozent, Michigan 71 Prozent, Ohio, Indiana, Illinois und Louisiana jeweils etwa 50 Prozent dieses Lebensraums verloren haben.

    Ihren Populationstiefpunkt hatte die Brautente zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Seitdem hat sich ihr Bestand stark erholt. Als Grund für die Bestandserholung gilt eine Zunahme der Biberpopulation, eine zum Teil gezielte (Wieder-)Ansiedelung sowie die Anbringung von künstlichen Nisthöhlen. Brautenten profitieren auch davon, dass entlang der Flüsse der Great Plains wieder ein hinreichend alter Waldbestand nachgewachsen ist. Diese Gebiete werden auch wieder vom Helmspecht besiedelt. Diese große Spechtart legt jedes Jahr eine neue Bruthöhle an. Die alten werden von Brautenten und ähnlichen höhlenbrütenden Vögeln genutzt.

    Die Brautente ist heute in Nordamerika die häufigste Entenart, die in Baum- und Nisthöhlen brütet. Für das Jahr 2002 wurde die Population auf 2,8 Millionen Individuen im Osten, auf 665.100 Enten im zentralen und 66.000 im Westen Nordamerikas geschätzt. Der Bestand nimmt vor allem im Osten Nordamerikas zu

    Lebensraum

    Der Brutlebensraum der Brautente sind bewaldete Sümpfe, seichte Seen oder Teiche sowie langsam fließende Gewässer. Bei vielen von ihr besiedelten Gewässern handelt es sich um Gewässer, die in Folge der Aktivitäten von Bibern entstanden. Die von ihr besiedelten Gewässer weisen einen dichten Bestand an Laubbäumen oder Mischwald auf. Optimale Brutbedingungen finden sie an Gewässern mit einer durchschnittlichen Tiefe zwischen 8 und 48 Zentimeter und einer Wasserfläche, die weitgehend windgeschützt ist. Die Wasserzone und das Ufer sollte mit Bäumen und Sträuchern dicht bestanden sein, wie dies beispielsweise in Sumpfzypressenwäldern häufig der Fall ist. Die Wasserfläche ist vom Laubdach beschattet. Dort wo wassertolerante Bäume fehlen, können auch Rohrkolben, Teichbinsen und Igelkolben Brautenten hinreichend Schutz bieten. Der Lebensraum muss neben großen Mengen an kohlehydrathaltiger Nahrung auch hinreichend Wirbellose aufweisen, da insbesondere die eierlegenden Weibchen auf einen hohen animalischen Nahrungsanteil angewiesen sind.

    An den kalten Gewässern der borealen Nadelwaldregion kommen Brautenten nur selten vor. Auf Küstengewässern fehlen sie vollständig. Brautenten besiedeln auch Parkgelände, wenn diese hinreichend abgeschiedene Rückzugsstellen bietet. Einen großen Teil des Tages verbringen sie aufgebaumt. Im Winterhalbjahr finden sie sich auch an offeneren Gewässern ein und nutzen dann gelegentlich auch Brackgewässer.

    Brautenten halten sich meist nur paarweise oder in kleinen Gruppen auf. Lediglich im Winter sind Ansammlungen zu beobachten, die bis zu 1000 Individuen stark sein können. Zu solchen Schwarmbildungen kommt es vor allem dann, wenn regional großes Nahrungsangebot an Eicheln und Hickorynüssen besteht. Die Lebensweise der Brautente ist eng an Wald gebunden und Brautenten sind geschickte Flieger, die zwischen den Bäumen hindurch fliegen können. Sie sind nur sehr selten in offenem Gelände zu beobachten.

    Nahrung und Nahrungsweise

    Brautenten sind grundsätzlich omnivore Vögel, deren Nahrungszusammensetzung wesentlich vom Angebot bestimmt ist. Sie fressen Teile von Wasserpflanzen, Samen, Früchte, Wirbellose und nutzen auch landwirtschaftliche Anbauflächen zur Nahrungssuche. Wirbellose spielen vor allem für eierlegende Weibchen und heranwachsende Jungenten eine sehr große Rolle.

    Eine große Bedeutung in der Ernährung der Brautente haben Eicheln. Sie fressen außerdem die Samen von Echten Sumpfzypresse, Hickories, Buchen, Peltandra, Stechpalmen Teichbinsen, See Den europäischen Siedlern fiel die farbenprächtige Ente ebenfalls sehr frühzeitig auf und sehr früh wurden auch Brautenten nach Europa verbracht. Kaufbelege für Brautenten, die für die zoologische Sammlung einer französischen Adelsfamilie bestimmt waren, gibt es bereits aus dem Jahre 1663. Viele der frühen Forschungsreisenden, die den nordamerikanischen Kontinent bereisten, erwähnen in ihren Berichten die Brautente und haben Zeichnungen von ihr angefertigt. Dazu zählen unter anderem John Lawson, Mark Catesby, George Edwards, John James Audubon sowie John und William Bartram.

    Die Jagd auf die Brautente intensivierte sich mit der Verbesserung von Schusswaffen und führte gemeinsam mit der Veränderung des Lebensraums der Brautente durch Trockenlegung von Gewässern und Waldrodungen zu starken Bestandsrückgängen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren diese Bestandsrückgänge so auffällig, dass man ein Aussterben dieser Art befürchtete. Bereits in den 1920er Jahren ergriff man daher in den USA Maßnahmen, sie in einzelnen Regionen wieder anzusiedeln. So wilderte man zahlreiche in Gehegen erbrütete Vogelküken aus. Zwischen 1916 und 1941 wurde außerdem die Jagd auf diese Entenart weitgehend eingeschränkt und zahlreiche Nistkästen angebracht, die von dieser Entenart sehr stark genutzt werden. Anfang der 1970er Jahre betrug der Bestand noch 1,3 Millionen Vögel. Nach wie vor ist damit der Bestand deutlich niedriger als vor dem Beginn der Besiedlung Nordamerikas. Die Ente ist jedoch heute in den größten Teilen ihres vormaligen Verbreitungsgebietes wieder zu finden.

    rosen sowie Früchte wie Maulbeeren und Weinbeeren. Sowohl kultivierter Reis als auch Wasserreis spielen in einigen Regionen des Verbreitungsgebietes eine große Rolle.

    Die Küken fressen bis zu ihrer sechsten Lebenswoche nahezu ausschließlich animalische Kost. Dazu zählen die Larven von Eintagsfliegen und Libellen und frisch geschlüpfte Zuckmücken. Die Nahrung wird meist von der Wasseroberfläche gepickt. Ausgewachsene Brautenten fressen außerdem Käfer, Spinnen, Ameisen, Grashüpfer und Grillen und Fliegen. Auch kleine Fische werden von ihnen gelegentlich gefressen.

    Brautenten haben keine Nahrungsreviere. Sie suchen während aller Tagesstunden nach Nahrung. Die Nahrungssuche ist jedoch am intensivsten in den frühen Morgen- und späten Nachmittagsstunden. Sie fressen gewöhnlich in kleinen Gruppen und suchen überwiegend schwimmend nach Nahrung. Die Nahrung wird meist von der Wasseroberfläche abgepickt. Da sie einen verhältnismäßig schmalen Schnabel haben, der außerdem nur wenig Lamellen aufweist, durchseihen sie das Wasser nur selten. Die Nahrung wird stattdessen meist von der Wasseroberfläche abgepickt. Gelegentlich gründeln oder tauchen sie auch nach Nahrung. Meist nehmen sie dann Eicheln oder andere große Samen vom Gewässerboden auf. Der Schnabel ist zu schwach, um beispielsweise Eicheln zu zerquetschen. Meist werden diese ganz geschluckt. Pflanzenteile werden abgerissen.

    An Land suchen Brautenten vor allem dann nach Nahrung, wenn das von ihnen besiedelte Gewässer keine hinreichende Nahrung bietet. Sie durchsuchen dann die Uferzone und die angrenzenden Waldgebiete nach Bucheckern, Eicheln, Nüssen, Beeren und Früchte. In nahrungsknappen Zeiten finden sie sich auch auf landwirtschaftlichen Flächen ein und fressen Sojabohnen, Hirse sowie Getreidearten wie Hafer und Mais.

    Fortpflanzung

    Balz

    Brautenten sind grundsätzlich monogame Vögel, deren Paarbindung jedoch meistens nur über eine Fortpflanzungsperiode besteht. Die Balz beginnt sechs bis sieben Monate vor der eigentlichen Brutzeit und damit bevor ziehende Brautenten in die Überwinterungsquartiere abwandern. In diesem Zeitraum kommt es auch bereits zu ersten Kopulationen, die vor allem der Paarbindung dienen.

    Die Balz wird durch die Weibchen eingeleitet, die in dieser Zeit häufiger ihre Stimme hören lassen. Nicht verpaarte Männchen folgen diesen Rufen und bilden in der Nähe dieser Weibchen kleine, balzende Gruppen. Das Balzrepertoire der Brautenten ist sehr umfangreich. Zu den gemeinsamen Balzgesten gehört ein gegenseitiges Beknabbern des Kopf- und Halsgefieders. Zu den Balzgesten des Männchens zählt ein auffälliges Kopf-Abwenden, Kopfschütteln, Kopfstrecken, Schnabel-Eintauchen, ein ritualisiertes Putzen der Schwingen und ein Aufrichten des Oberkörpers aus dem Wasser. Diese Balzgesten werden meist durch das Weibchen ausgelöst, das leicht seitwärts schwimmt und dabei das Schwanzgefieder vom Männchen wegspreizt. Reagiert ein Männchen auf dieses Schwimmverhalten mit Kopf-Abwenden, hat sich die Paarbildung in der Regel vollzogen. Solche Paarbindungen bestehen zu Beginn der Balzzeit gelegentlich nur für wenige Minuten oder Stunden. Die Paarbindungen festigen sich im Verlauf des Herbstes und Frühwinters. Die Balz dient in dieser Zeit der Intensivierung der Paarbindung. Die Balz findet überwiegend auf dem Wasser statt. Reihflüge, bei denen mehrere Männchen einem Weibchen folgen, kommen zwar vor, sind aber verhältnismäßig selten.

    Die Paarbindung zwischen den Geschlechtern besteht bis in die letzte Brutwoche. Männliche Brautenten bleiben damit verglichen zu anderen Entenvögeln überdurchschnittlich lang in der Nähe der Weibchen. Sie bewachen die brütenden Weibchen gegenüber Fressfeinden und verhindern durch ihre ständige Nähe auch eine erzwungene Kopulation mit anderen Männchen vor oder während der Legezeit. Auch eine Behelligung der brütenden Weibchen durch andere Männchen wird durch ihre ständige Nähe in der Nisthöhle weitgehend unterbunden. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Weibchen das Gelege aufgeben.

    Brutorttreue

    Anhand beringter Brautenten konnten Untersuchungen nachweisen, dass weibliche Brautenten bevorzugt in das Gebiet zurückkehren, in dem sie selber groß wurden und/oder in dem sie bereits erfolgreich Junge großgezogen haben. Die Untersuchungen, auf denen diese Erkenntnisse beruhen, wurden vor allem an Brautenten durchgeführt, die in künstlichen Nisthöhlen brüteten. Die untersuchten Brautenten nutzten zu einem hohen Grade sogar die Nisthöhlen des Vorjahrs. Die Rückkehrwahrscheinlichkeit der Weibchen in das unmittelbare Brutareal sank, wenn das Gelege im Jahr zuvor verloren ging. Die Rückkehrrate männlicher Brautenten ist insgesamt deutlich geringer als die von Weibchen. Bei zwei an unterschiedlichen Orten durchgeführten Studien kehrten 9 bis 15,8 Prozent der Männchen und zwischen 48 und 58 Prozent der Weibchen wieder ins Brutareal zurück. Die Ursache dieser geringen Rückkehrrate der Männchen sind drei Verhaltensweisen. Männchen, die sich noch im Brutareal mit einem Weibchen verpaaren, kehren mit diesem in dieses Gebiet zurück, sofern die Paarbindung im Überwinterungsgebiet intakt bleibt. Männchen, die auch im Überwinterungsgebiet unverpaart blieben, kehren bevorzugt in das Gebiet zurück, in dem sie selber aufgewachsen sind. Männchen dagegen, die im Überwinterungsquartier die Paarbindung eingehen, folgen dem Weibchen in deren Brutareal.

    Die Nisthöhle

    Brautenten sind obligatorische Höhlenbrüter und nisten in Baumhöhlen in der Nähe von Gewässern. In Ermangelung von Baumhöhlen nehmen Brautenten sehr bereitwillig auch Nistkästen an.

    Obwohl viele Baumarten im Lebensraum der Brautente geeignete Höhlungen aufweisen, finden sich ihre Nisthöhlen insbesondere in Hartholzbäumen. Im Norden ihres Verbreitungsgebiet zählen Silber-, Rot- und Zucker-Ahorn, Amerikanische Ulme, Rotulme, Amerikanische Zitterpappel, Populus grandidentata, Rot-Esche, Amerikanische Linde, Roteiche, Bitternuss-Hickory, Schwarznuss sowie die Amerikanische Schwarz-Weide zu den besonders häufig genutzten Nistbäumen. Im zentralen Nordamerika haben neben Rot- und Zucker-Ahorn auch die Amerikanische Platane, die Amerikanische Buche und die Färbereiche eine große Bedeutung als Nistbäume. Im Süden brüten Brautenten bevorzugt in mehreren Arten der Tupelo. Sie nutzen dort neben der Amerikanische Platane und der Amerikanischen Schwarzweide auch die Echte Sumpfzypresse, die Amerikanische Buche sowie Quercus nigra und die Zweifarbige Eiche als Nistbäume. Die Nisthöhlen der Brautenten entstehen häufig durch Windbruch, durch das Absterben einzelner Äste oder Blitzeinschlag. Brautenten nutzen aber häufig auch alte, aufgegebene Nisthöhlen des Helmspechts. Die Bedeutung dieser Spechtart für den Populationszuwachs der Brautente wird zwar in der Literatur unterschiedlich gewertet. Es gibt aber zahlreiche Hinweise, dass die Bestandszunahme der Helmspechte sich positiv auf die Brautentenpopulation auswirkte. Brautenten konkurrieren mit einer Reihe anderer Tierarten um die Nisthöhlen. Dazu zählen andere Vogelarten wie der Kappensäger, der in Nordamerika eingeführte europäische Star und die Schellente, Säuger wie Waschbären, Fuchs- und Gleithörnchen, Honigbienen und einige Natternarten. Brautenten profitieren aber durchaus von der Anwesenheit von Hörnchen im Brutareal, da diese Baumhöhlen häufig so erweitern, dass sie für Brautenten groß genug sind.

    Die Nisthöhle wird vom Weibchen gewählt, das dabei vom Männchen begleitet wird. Das Weibchen wählt bevorzugt Nisthöhlen in unmittelbarer Wassernähe und solche, die sich neun Meter und mehr über dem Erdboden befinden. Auf Grund des geringen Angebots an Baumhöhlen befinden sich die Nisthöhlen im Durchschnitt jedoch in einer Höhe von 7,6 Metern.

    Eiablage

    Der Zeitpunkt, zu dem Brautenten mit der Eiablage beginnen, variiert in Abhängigkeit des Verbreitungsgebietes. Im Süden des Verbreitungsgebietes brüten Brautenten bereits ab Februar, im Norden dagegen von Mitte März bis Mitte April. In allen Gebieten endet die Eiablage vor der letzten Juniwoche.

    Die Eiablage erfolgt mit einem Legeabstand von 24 Stunden. Das Weibchen bedeckt die ersten gelegten Eier mit dem Material, das sich am Boden der Baumhöhle findet. Dabei handelt es sich meist um verrottendes Holz sowie Blätter und Gras, das beispielsweise durch Hörnchen in die Höhle eingetragen wurden. Durch das Bedecken mit diesem Material sind die Eier besser vor Prädatoren geschützt und gegen Temperaturschwankungen isoliert. Im Verlauf der Eiablage finden sich zunehmend auch Daunen aus dem Brustgefieder des Weibchens im Abdeckmaterial. Die Eier sind elliptisch oval und haben eine stumpfe weiße Schale. Die Eier messen durchschnittlich etwa 5 x 4 Zentimeter. Ein Vollgelege hat etwa im Durchschnitt 12,2 Eier. Geht das Gelege verloren, kommt es in der Regel zu einem Nachgelege. Dieses wird in einer anderen Nisthöhle gelegt. Es brütet allein das Weibchen. Die Brutdauer beträgt durchschnittlich 31 Tage. Das Weibchen verlässt zwei Mal am Tag das Gelege für etwa anderthalb Stunden das Gelege. Ihr Gewichtsverlust beträgt pro Tag 0,68 Gramm. Brautenten ziehen gewöhnlich nur ein Gelege pro Jahr groß. Im äußersten Süden des Verbreitungsgebietes kommt es vor, dass auch eine zweite Brut groß gezogen wird. Gelegentlich legen mehrere Brautentenweibchen Eier in ein Gelege. Vermutlich ist dies eine Folge der Konkurrenz um geeignete Nisthöhlen. Solche Gemeinschaftsgelege werden in der Regel bebrütet. Der Bruterfolg ist nur unwesentlich geringer als bei Gelegen, die nur von einer Brautente stammen. Brautentenweibchen legen mitunter Eier auch in die Nisthöhlen von Kappensägern und Herbstpfeifgänsen.

    Schlupf und Aufzucht der Küken

    Der Schlupf eines Kükens aus dem Ei dauert etwa sechs Stunden. Das Piepen der schlüpfenden Küken wirkt stimulierend auf die anderen Küken, so dass der Schlupfprozess eines Gelege weitgehend synchron abläuft. Die durchschnittlich 25 Gramm schweren Küken sind in den ersten zwei Lebensstunden hilflos. Sobald ihre Dunen jedoch abgetrocknet sind, zeigen sie ein sehr agiles Verhalten und beginnen in der Nisthöhle herumzuklettern. Im Alter von etwa 24 bis 36 Stunden verlassen sie die Nisthöhle. Sie folgen dabei den Rufen der Mutter, die sie vom Boden vor der Nisthöhle mit gluckenden, schnellen kuh-kuh-kuh-Lauten lockt. Der weibliche Elternvogel ruft bis maximal eine Stunde. Die Küken reagieren sofort auf den Ruf und springen ohne Zögern in die Tiefe. Untersuchungen bei mehreren Entenarten haben gezeigt, dass Küken höhlenbrütender Entenarten anders als bodenbrütende Arten grundsätzlich keine Angst vor solchen Sprüngen zeigen. Erst im Verlauf der ersten zwei Lebenswochen entwickelt sich die Scheu, in die Tiefe zu springen. Beim Sprung vom Eingang der Nisthöhlen auf den Boden strecken die Küken die Füße aus und schlagen mit ihren Flügelstummeln. Die Ornithologen Frank Bellrose und Daniel Holm haben Küken beobachtet, die ohne offensichtliche Verletzungen auf diese Weise 15 Meter in die Tiefe sprangen. Nestlingen, denen es nicht gelingt, vom Boden der Nisthöhle zum Eingang zu gelangen und von dort herabzuspringen, während sie der Muttervogel draußen lockt, werden von ihr zurückgelassen, auch wenn das Piepen des Kükens für den Muttervogel hörbar ist.

    Der Muttervogel führt ihr Gelege anschließend zum nächsten Gewässer. Nur dort finden die Jungen geeignete Nahrung. In Abhängigkeit vom Standort der Nisthöhle kann die Wegstrecke bis zu 1,6 Kilometer betragen. Die Küken zehren während der Wanderung von den Resten des Eidotters. Für Stockentenküken schätzt man, dass sie nach dem Schlupf mindestens für 48 Stunden ohne Nahrung bleiben können. Für Brautentenküken fehlen vergleichbare Daten. Der Verlust an Küken während der Wanderung zum nächsten Gewässer ist sehr hoch und steigt mit der Länge des Weges. Der Muttervogel führt die Küken unter Nutzung der verfügbaren Deckung. Offene Stellen werden mit hoher Geschwindigkeit überquert. Nahende Prädatoren werden vom Muttervogel verleitet. Die enge Bindung zwischen Mutterente und Küken endet im Vergleich zu anderen Schwimmenten sehr frühzeitig. Ab einem Alter von etwa 35 Tagen reagieren die Küken nur langsam oder gar nicht mehr auf die Rufe des Muttervogels. In der Regel verlassen die Küken den Muttervogel und nicht umgekehrt. Früh verwaiste Küken haben keine signifikant andere Mortalitätsrate als geführte Küken, sofern sie ein geeignetes Gewässer erreicht haben.

    Die Wachstumsrate der Küken ist sehr hoch. Die beim Schlupf durchschnittlich 25 Gramm schweren Küken wiegen vierzig bis 45 Tage später etwa 400 Gramm. Im Alter von etwa 70 Tagen sind die Jungenten flugfähig. Sie sind bereits in ihrem ersten Lebensjahr fortpflanzungsfähig.

    Mortalitätsursachen

    Die Eier der Brautente werden unter anderem von Schlangen, dem Amerikanischen Nerz, Fuchs, Grauhörnchen und Rothörnchen sowie verschiedenen Spechten wie etwa dem Gold- und Rotkopfspecht gefressen. Die Bedeutung der einzelnen Arten als Nesträuber ist je nach Verbreitungsgebiet unterschiedlich. In allen Verbreitungsgebieten ist jedoch der Waschbär ein wesentlicher Nesträuber. Aus etwa 62 Prozent der Gelege schlüpfen Küken. Den Küken stellen eine Reihe von Prädatoren nach. Dazu zählen Raubsäuger wie Füchse und Waschbären. Küken werden aber auch von Schnappschildkröten, Ochsenfröschen, Forellenbarschen, Mississippi-Alligatoren, Virginia-Uhus, Rotschulter- und Rotschwanzbussarden, Kornweihen sowie Nachtreihern gefressen. Bei Brautenten, die in der Nähe menschlicher Siedlungen brüten, wird eine hohe Zahl an Küken auch von Hauskatzen und Haushunde getötet. Von hundert geschlüpften Küken erreichen zwischen 41 bis 65 das Lebensalter, in dem sie flügge werden. Die meisten Küken sterben dabei in den ersten zwei Lebenswochen.

    Von den adulten Brautenten erlebt etwa jede zweite das nächste Lebensjahr. Die Mortalitätsrate der Männchen ist dabei etwas geringer als die der Weibchen. Weibchen sind während der Brutzeit einem größeren Risiko durch Prädatoren ausgesetzt. Brütende Weibchen werden unter anderem von Füchsen, Grauhörnchen, Waschbären und der Kiefernnatter geschlagen. Zu ihrer höheren Mortalitätsrate trägt jedoch auch bei, dass es zwischen eiablegenden Weibchen zu heftigen Kämpfen kommt, wenn ein Weibchen versucht, ein Ei in das Gelege eines anderen Weibchens abzulegen. Bei diesen Kämpfen kommt es häufig zu Kopfverletzungen, die so schwerwiegend sein können, dass die verletzte Ente stirbt. Der Grad an intraspezifischer Aggression ist für eine Vogelart ungewöhnlich hoch. Da der Anteil verletzter und getöteter Enten an den brütenden Enten von der Brutdichte in einem Gebiet abhängig ist, sehen.die Ornithologen Frank Bellrose und David Holm in diesem Verhalten einen bestandsregulierenden Mechanismus.

    Brautente und Mensch

    Die indigenen Völker Nordamerikas waren mit der Brautente sehr vertraut. Darauf weisen unter anderem zahlreiche Funde von Töpferwaren hin, die Verzierungen tragen, die dem Kopf der Brautente gleichen. Lediglich Eulen finden sich häufiger auf diesen Tonarbeiten. Nachbildungen von Brautenten finden sich auch auf Kalumets, den Pfeifen, die bei einigen indianischen Ethnien eine Rolle bei zeremoniellen Handlungen spielte. Die Natchez feierten auch ein Mondfest, zu dem die Überreichung von erlegten Brautenten gehörte. Auf die Bedeutung der Brautente als Nahrungsquelle weisen auch die Funde bei Ausgrabungen der Hügel der Cahokia-Kultur hin. 45 gefundene Knochen stammten nachweislich von der Brautente ab. Andere Entenarten hatten jedoch durchaus eine größere Bedeutung. 480 Knochen stammten von Stockenten, 199 von Krickenten, 78 von Blauflügelenten, 426 von anderen Entenarten sowie 453 Skelettreste von Gänsen und Schwänen.

    Den europäischen Siedlern fiel die farbenprächtige Ente ebenfalls sehr frühzeitig auf und sehr früh wurden auch Brautenten nach Europa verbracht. Kaufbelege für Brautenten, die für die zoologische Sammlung einer französischen Adelsfamilie bestimmt waren, gibt es bereits aus dem Jahre 1663. Viele der frühen Forschungsreisenden, die den nordamerikanischen Kontinent bereisten, erwähnen in ihren Berichten die Brautente und haben Zeichnungen von ihr angefertigt. Dazu zählen unter anderem John Lawson, Mark Catesby, George Edwards, John James Audubon sowie John und William Bartram.

    Die Jagd auf die Brautente intensivierte sich mit der Verbesserung von Schusswaffen und führte gemeinsam mit der Veränderung des Lebensraums der Brautente durch Trockenlegung von Gewässern und Waldrodungen zu starken Bestandsrückgängen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren diese Bestandsrückgänge so auffällig, dass man ein Aussterben dieser Art befürchtete. Bereits in den 1920er Jahren ergriff man daher in den USA Maßnahmen, sie in einzelnen Regionen wieder anzusiedeln. So wilderte man zahlreiche in Gehegen erbrütete Vogelküken aus. Zwischen 1916 und 1941 wurde außerdem die Jagd auf diese Entenart weitgehend eingeschränkt und zahlreiche Nistkästen angebracht, die von dieser Entenart sehr stark genutzt werden. Anfang der 1970er Jahre betrug der Bestand noch 1,3 Millionen Vögel. Nach wie vor ist damit der Bestand deutlich niedriger als vor dem Beginn der Besiedlung Nordamerikas. Die Ente ist jedoch heute in den größten Teilen ihres vormaligen Verbreitungsgebietes wieder zu finden.

    Zwergenten

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    Die Zwergenten (Nettapus) sind eine Gattung der Entenvögel und werden den Schwimmenten zugerechnet. Die Gattung umfasst drei tropische Arten, die in Australien, Südostasien sowie Afrika und Madagaskar beheimatet sind. Sie zählen zu den kleinsten Entenarten weltweit. Die Indische Zwergglanzente, die in Asien beheimatete Nominatform der Coromandel-Zwergente, gilt als die kleinste Ente überhaupt.

     

    Erscheinungsbild

    Zwergenten erreichen eine Körpergröße zwischen 27 und 37 Zentimeter. Es sind sehr kompakt gebaute Enten mit einem kurzen Schnabel. Bei der Afrikanischen Zwergente geht der Schnabel sehr gradlinig in die Stirn über. Das dadurch entstehende, keilförmige Kopfprofil erinnert an das von Gänsen, was im englischen Sprachgebrauch zu der Bezeichnung Pigmy Goose geführt hat. Das Kopfprofil der beiden anderen Arten, der Coromandel-Zwergente und der Australischen Zwergente ist dagegen rundlicher. Alle drei Arten haben verhältnismäßig kurze Beine. Sie sind daher an Land nicht sonderlich behände. Den überwiegenden Teil ihres Lebens verbringen sie auf dem Wasser.

    Die Männchen der Coromandel-Zwergente haben ein überwiegend blasses Körpergefieder. Auffallend bei ihr ist das dunkle Brustband, das sich deutlich vom übrigen hellen Körpergefieder absetzt. Das Mantelgefieder ist bei ihnen grünlich. Bei der Australischen Zwergente ist die grüne Rückenfärbung bei den Männchen ausgeprägter. Die Flanken sind auffällig geschuppt. Das farbenprächtigste Gefieder weist die Afrikanische Zwergente auf. Bei ihr sind Flanken und Brust von einem leuchtend, hellen Kastanienbraun. Auffallend ist der pudergrüne, schwarz eingefasste Gesichtsfleck, der auch im Balzrepertoire eine Rolle spielt.

    Die Weibchen haben grundsätzlich ein etwas unscheinbareres Körpergefieder. Bei ihnen überwiegen bräunlich und graubraune Farbtöne. Bei allen drei Arten haben die Weibchen einen graubraunen Augenstreif. Die Jungvögel ähneln den Weibchen, haben aber regelmäßiger größere Braunanteile im Gefieder.

    Verbreitungsgebiet

    Zwergenten sind tropische Enten. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst Afrika südlich der Sahara, den indischen Subkontinent, südostasiatische Inselgruppen wie Borneo und Java, Südchina, Neuguinea und Australien.

    Das flachenmäßigste kleinste Verbreitungsgebiet hat die Australische Zwergente, die ihren Verbreitungsschwerpunkt im tropischen Norden Australiens und auf Neuguinea hat. Ihr Verbreitungsgebiet überschneidet sich im Nordosten Queenslands mit der Coromandel-Zwergente. Das Verbreitungsgebiet dieser Art erstreckt sich vom indischen Subkontinent über Sri Lanka und dem Süden Chinas über die Andamanen, der Norden der Philippinen, Borneo, Sumatra, Java, Sulawesi und der Norden Neuguineas sowie den Nordosten Australiens. Irrgäste dieser Art erreichen jedoch auch regelmäßig Bahrein und Oman.

    Die Afrikanische Zwergente weist keine Überlappung im Verbreitungsgebiet mit den beiden anderen Arten auf. Ihre Verbreitung reicht vom Senegal und Äthiopien bis in die östlichen subtropischen Regionen der Republik Südafrika. Sie kam in historischer Zeit auch auf Sansibar vor und ist ein Brutvogel der Insel Pemba. Zu ihrem Verbreitungsgebiet gehört außerdem Madagaskar, wo sie besonders häufig im westlichen und nördlichen Tiefland vorkommt.

    Die Bestandszahlen der Zwergenten sind nicht sehr hoch. In ihrem Verbreitungsgebiet kommen sie meist nur spärlich vor.

    Lebensraum und Nahrung

    Alle drei Arten präferieren ruhige Süßgewässer mit einer reichen Schwimmpflanzenvegetation. Sowohl die Australische als auch die Afrikanische Zwergente nutzen überwiegend mit Seerosen bestandene Gewässer. Sie nehmen dabei auch sehr kleine Gewässer an. Die Coromandel-Zwergente kann in Asien beispielsweise häufig auf Park- und Teichtempeln beobachtet werden, sofern diese eine ausreichende Wasservegetation aufweisen.

    Alle drei Arten ruhen tagsüber versteckt in der Schwimmpflanzenvegetation. Obwohl ihr Gefieder teilweise sehr kontrastreich wirkt, sind sie zwischen den Blättern kaum zu entdecken. Sie nehmen ihre überwiegend pflanzliche Nahrung von der Wasseroberfläche auf. Inwieweit die Afrikanische Zwergente auch tauchend ihre Nahrung findet, ist in der Literatur umstritten. In Gefangenschaft hat man außerdem beobachtet, dass Weibchen der Afrikanischen Zwergente Pflanzenstängel mit Samenständen zur Wasseroberfläche herabbiegen und das Männchen zum Fressen herbeiruft. Dieses Verhalten ist mindestens einmal auch bei wildlebenden Afrikanischen Zwergenten beobachtet worden. Seerosensamen spielen bei der Australischen und der Afrikanischen Zwergente eine sehr große Rolle in der Nahrungszusammensetzung. Veränderungen der Schwimmpflanzenvegetation durch eingeführte Fischarten wie etwa Tilapia (in Afrika und Madagaskar) oder sogar eine Veränderung der Vegetationszusammensetzung durch eingeführte Wasserbüffel (Australien) führen zu einer Rückgang der Individuenzahl.

    Fortpflanzung

    Keine der drei Arten weist ein umfangreiches und auffallendes Repertoire an Balzgesten auf. Die Paarbindung scheint bei allen drei Arten über mehrere Fortpflanzungsperioden zu bestehen. Das Männchen spielt bei der Führung der Küken eine Rolle. Es brütet allerdings allein das Weibchen. Als Niststandort werden bevorzugt Baumhöhlen genutzt. Die Bäume stehen dabei meist in unmittelbarer Gewässernähe. Die Coromandel-Zwergente nutzt auch Gebäude für ihre Brut. Die Afrikanische Zwergente legt gelegentlich ihr Nest im dichten Röhricht an. Sie nutzt außerdem verlassene Nester des Hammerkopfs für ihre Brut.

    Haltung in menschlicher Obhut

    Zwergenten sind ausgesprochen heikle Pfleglinge, die entsprechend selten in Zoos gezeigt oder von Privatpersonen als Ziergeflügel gehalten werden. Halteversuche gibt es seit den 1930er Jahren. In der Regel überlebten die Enten aber die Eingewöhnungszeit nicht. In der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts verbesserten sich die Haltemöglichkeiten sowie die Möglichkeiten, den Enten spezielles Futter zu bieten. Der Vogelpark Walsrode hielt beispielsweise die Coromandel-Zwergente in einer seiner Tropenhallen. Dort wo Zwergenten erfolgreich eingewöhnt wurden, blieb allerdings in der Regel die Nachzucht aus. So erfolgte die Welterstzucht bei der Coromandel-Zwergente erst im Jahr 1989 durch einen britischen Züchter. Bei der Australischen Zwergente blieben Zuchterfolge mindestens bis zum Jahre 1999 aus. Die Zuchterfolge bei der Afrikanischen Zwergente sind etwas höher, verglichen mit anderen Entenarten aber sehr gering